Wenn aus Vernetzung Verbundenheit wird
Am 27.10.2018 traffen sich DBU-Einzelmitglieder Interessierte im Kamalashila Institut für buddhistische Studien und Meditation in Langenfeld in der
Eifel , um gemeinsam zu meditieren und Themen
rund um den Buddhismus und die DBU zu diskutieren.
Ein Erlebnisbericht von Frank S., mit Fotos von Michael A. Schmiedel.
Ankommen
Das Kamalashila Institut war dafür der perfekte Ort. Schon bei der Anreise war man von der majestätischen Stupa beeindruckt und freute sich umso mehr auf einen spannenden Tag. Zum Einstieg führte uns Anna durch eine gefühlvolle "Ankommens-Meditation", so dass wir nach einer teilweise längeren Anreise wieder zur Ruhe kommen konnten.
Eine bunte Gemeinschaft
Einige Teilnehmer - mich eingeschlossen - waren zum ersten Mal auf einem Treffen dieser Art, auf dem verschiedene buddhistische Traditionen und Menschen mit ganz unterschiedlichen persönlichen Hintergründen zusammenkamen.
Vom Religionswissenschaftler über die Juristin bis zur Chirurgin mit kubanischen Wurzeln waren wir eine bunte Gemeinschaft, in der jeder seine ganz eigene Geschichte zum Thema Buddhismus erzählte. Schnell wurde klar, dass die meisten Teilnehmer ähnliche Gedanken teilen:
Wo stehe ich mit meiner Praxis? Gibt es andere Buddhisten oder Gruppen in meiner Nähe? Wie machen das die anderen mit der Achtsamkeit und der Praxis im Alltag? Wieso gibt es im Moment so viele Fälle ethischen Fehlverhaltens in der Gemeinschaft?
Lebendige Diskussionen
Mit Hilfe des "Themencafés" konnten im Laufe des Tages die wichtigsten gewünschten Themen besprochen werden. Jedes Thema wurde in einer Kleingruppe diskutiert und von einem Paten begleitet. Nach jeweils vierzig Minuten hatte jeder die Möglichkeit, den Tisch zu wechseln und sich an einem anderen Thema zu beteiligen.
Es
wurde u.a. leidenschaftlich darüber diskutiert, wie man die Praxis in
schwierigen Alltagssituationen umsetzen kann, wie sich der Buddhismus in der
Gesellschaft einbringen soll, wie mehr Weiblichkeit Einzug halten kann und wie
die buddhistische Psychologie den Menschen helfen kann.
Vielen
war es besonders wichtig, die aktuellen Fälle unethischen Verhaltens in
Gemeinschaften zu besprechen. Anna moderierte als Gesicht der DBU auch diese
schwierigen Themen mit viel Feingefühl und gab einen Überblick über die
Grundlagen der buddhistischen Ethik, aktuelle Aktivitäten in der DBU und die
Arbeit des Rates und der Mitgliederversammlung.
Die neue Richtung des Rates, durch Stellungnahmen mehr Transparenz zu schaffen, die Ethik AG zu reaktivieren und mithilfe der Struktur AG interne Reformenzu gestalten wurde mit großer Zustimmung, Dank und der Bitte diesen Weg beizu-behalten aufgenommen.Sehr häufig wurde der Wunsch geäußert, sich als Einzelmitglied in der DBU mehr einbringen zu können und stärker Gehör zu finden.
Miteinander Sein
Bei dem - hervorragenden - vegetarischen Mittagessen war die Gruppe schon richtig zusammengewachsen. Die Themen wurden weiter diskutiert, Kontaktdaten wurden ausgetauscht und offensichtlich waren alle mit dem Verlauf des Tages sehr zufrieden.
Wer Lust hatte, konnte bei der Gehmeditation rund um die Stupa mitmachen...
... bevor nach dem zweiten Teil der Themengespräche der inspirierende Impulsvortrag zur "Heilsamen Rede" von Werner Heidenreich folgte - eine gute Möglichkeit, die eigene Kommunikation im Alltag nochmal kritisch zu überprüfen.
Passend
dazu
hatte Anna eine Übung vorbereitet: Das bedingungslose Zuhören. Jeweils zwei
Teilnehmer erzählen sich dabei an einem ruhigen Ort, was sie gerade bewegt -
ohne, dass der Zuhörer Kommentare oder Ratschläge dazu gibt. Eine für beide
Seiten wirklich spannende und erkenntnisreiche Übung.
Zum Abschluss führte uns Yesche Udo Regel durch eine wundervolle Metta-Meditation, die sehr schön zum Geist dieses Tages passte und uns mit viel Wärme im Herzen den gemeinsamen Tag abschließen ließ.
So bleibt nur, das Dankeschön und das Lob aus der Feedbackrunde an Anna, Yesche, Werner und das Kamalashila Institut nochmal zu unterstreichen - verbunden mit dem von allen TeilnehmerInnen geäußerten Wunsch, nicht zu lange mit dem nächsten Treffen zu warten.
Frank
S. ist Einzelmitglied der DBU seit 2014 und möchte seinen Namen hier nur verkürzt darstellen.